Hebamme

Hebamme Mit einem besonders künstlerischen Doodle ehrt Google aktuell die Hebamme Justine Siegemund. Warum ausgerechnet an diesem Tag und was so außergewöhnlich an dieser Frau und ihrem Lebensweg war. Justine Siegemund veröffentlichte das erste Lehrbuch für Hebammen, das am 28. März 1690 offiziell als Lehrbuch zertifiziert worden ist. Google ehrt Siegemund am Dienstag deshalb mit einem speziellen Doodle. Im Mittelpunkt davon steht die Hebamme beim Schreiben ihres Buches über ihren Beruf. Wer war Justine Siegemund genau? Das Google-Doodle für Justine Siegemund zeigt die Hebamme im Mittelpunkt des Doodles bei der Arbeit, für die sie heute gewürdigt wird. Sie schrieb das erste Buch, in dem die Tätigkeit einer Hebamme thematisiert wurde. In dem Buch sind Darstellungen zu der Geburt bis hin zur Pflege eines Neugeborenen zu sehen. Ihre eigenen leidvollen Erfahrungen brachte sie dazu, sich dem Beruf zu widmen und das Buch zu verfassen. Ein Irrtum: Sie war gar nicht schwanger Justine Siegemund wurde am 26. Dezember 1636 in Rohnstock geboren. Mit 21 Jahren hatte sie einen Gebärmuttervorfall, den unwissende Hebammen als Schwangerschaft diagnostizierten. Sie drängten sie tagelang zur Geburt, bis klar war: Sie war gar nicht schwanger. Diese leidvolle Erfahrung brachte sie dazu, sich mit der Tätigkeit als Hebamme auseinanderzusetzen. Sie wollte anderen Frauen die gleichen schmerzhaften Erfahrungen ersparen. Von der Dorfhebamme zur königlichen Geburtshelferin Ihre Fähigkeiten, benachteiligte Frauen durch eine schwere Geburt zu helfen, sprachen sich schnell herum. Zunächst half sie alten Bäuerinnen dabei, ihre Kinder auf die Welt zu bringen. Obwohl sie über kein Anatomiewissen verfügte, wurde sie auch in den adeligen Kreisen bekannt. 1683 nahm Siegemund eine Stelle als Stadthebamme in Liegnitz an und wurde später Hofhebamme in Berlin. Dort veröffentlichte sie auch ihr Buch "The Court Hebamme". Bis dahin gab es keinen standardisierten Weg, sichere Geburtspraktiken zu dokumentieren. Hebammen gaben ihre Erfahrungen und ihr Wissen nur mündlich weiter. Das Buch war der erste Ratgeber, um die Gesundheit von Mutter und Baby zu verbessern. Sie brachte bis zu ihrem Tod am 10. November 1705 insgesamt mehr als 6.200 Kinder zur Welt. Derartige Hinweise sind wohl für alle Zeiten des Aufhebens wert, besonders wenn man - ausgenommen bei Adligen und großbürgerlichen Kreisen – in der Regel unbeobachtete Hausgeburten kannte, es ein denn man verkehrte mit Hexen, Feen, Heilkundigen und Zauberern! Bei der mangelnden Hygiene war die Zahl der Kindersterblichkeit hoch.

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