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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Grauzonen II

„…seit Jahrtausenden faszinieren Märchen Jung und Alt. Sie können romantisch verzaubernd, lustig, aber auch schaurig, blutig, ja bitterböse sein. In diesem Buch wurden dreizehn deutsche Märchen der letzteren Art erstmalig aufgeschrieben.“ Damit ist die Grauzone bzw. das Dilemma auf den Punkt gebracht: sind die Märchen für Kinder oder für Erwachsene, oder anders gesprochen: Wer ist die Zielgruppe? Nicht umsonst sind im deutschsprachigen Bereich die Märchen der Gebrüder Grimm Gegenstand alle möglichen wissenschaftlichen Untersuchungen. Davon später mehr. Nun aber das erste Märchen aus dem genannten Buch: Die Schwarze Königin (a.a.O. Seite 19, Seiten 21 –22) „Der Prinz findet im Verlies das Skelett seines Vaters. Obwohl es ihn große Überwindung kostete, brach er die Enden zweier Rippen aus dem Skelett des Königs. Dann steckte er die beiden spitzen Knochen in seine Hosentasche und erwartete den Morgen. … Triumphierend stand ihm die schwarze Königin von Angesicht zu Angesicht gegenüber. … ...

Entwicklungen der Zeiten

Der Hexenhammer (Malleus malificarum) Aus dem Lateinischen übertragen und eingeleitet von J.W,R. Schmidt, erstmals erschienen in drei Teilen 1906 DTV München, 1982 Dieses Werk ist erstens umfangreich und argumentativ, die scholastische Methode des Mittelalters wird vorgeführt. Weiters ist es wichtig erstens für die Theologie, zweitens für die Kirchliche und drittens für die Weltliche Rechtsprechung (Jurisprudenz( im dritten Teil, die wir hier nicht bearbeiten)). Vorwort (XXIII f): „Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen! Wissen solle alle, die das gegenwärtige, öffentliche Instrument lesen, sehen und hören werden, daß im Jahre der Geburt ebendieses Herrn 1487, in der fünften Indiktion, am Sabbathtage, am 19. Mai, um fünf Ihr Nachmittags oder so … in meiner, als öffentlichen Notars, und der unterzeichneten, hierzu besonders gerufenen und gebetenen Zeugen Gegenwart der persönlich erschienene ehrwürdige und fromme Bruder Henricus Institoris, der heiligen Theologie Professor, vom Orden ...

Grauzonen

in Texten und Märchen Es soll eine nicht abschätzbare Anzahl von Märchen geben, die entweder handgeschrieben oder mit der Schreibmaschine verfasst, oder in Computern versteckt sind. Warum ist das so, lautet die Frage? Entweder sind die Autorinnen oder Autoren mit ihrem Geschriebenen nicht zufrieden und warten darauf, bis sie die Muse küsst und sie ihre Elaborate der Öffentlichkeit preisgeben können. Oder es sind Verlage beziehungsweise deren Lektoren, die bedächtig den Kopf wiegen und doch von einer Veröffentlichung abraten. Das ist die eine Seite. Aber da gibt es noch etwas anderes. Märchen waren wegen ihrer „Grausamkeiten“ im Verruf und es soll sogar Auffassungen gegeben haben, welche in „diesen“ und „jenen“ Märchen eine Begründung für die kriegerischen Auseinandersetzungen des zweiten Weltkrieges gesehen haben! Da gibt es in „Märchenwelten“ viele Hinweise, die es zu beachten gilt, denn viele Märchen stehen unter „Verdacht“. Wir nehmen dazu eine Liste zur Hand: „Der Märchenat...

Johanna, die Magd

Johanna, die Magd[1] Sie diente bei einem knickerigen Großbauern in Marchegg, der am liebsten alles selbst machen wollte, um alles zu überwachen und um ja keinen Groschen zu verlieren. Alles andere als einfach, für niemanden! Seine Magd war ein junges, hübsches Mädchen, die er nie mit Namen rief - das verbrauchte zu viel Zeit, ein: “He du“ langte vollkommen und erfüllte seinen Zweck. Sie war sehr fleißig, ihre Eltern hatten sie zu dem Großbauern zur Arbeit gegeben. Ihren Namen hielt sie für sich geheim: Johanna Makl, besonders wegen des Umlauts im Nachnamen, mit dem man sie ganz einfach durch eine Veränderung des Umlauts hätte hänseln können: a, e, i, o, u. Dann lieber einen Geheim – Nachnamen! Und allgemein hielt man sie für eine Waise. Täglich ging der Großbauer mit seiner Magd zu seinen Feldern und sie kamen jedes Mal an einem Zirben Baum vorbei, darunter saß eine alte Frau und bettelte. Die Magd teilte jeden Morgen ihr Frühstücksbrot mit der Bettlerin. Das bemerkte natürlich der...

Die Lebenszeit

Ein Märchen der Brüder Grimm Als Gott die Welt geschaffen hatte und allen Kreaturen ihre Lebenszeit bestimmen wollte, kam der Esel und fragte 'Herr, wie lange soll ich leben?' 'Dreißig Jahre,' antwortete Gott, 'ist dir das recht?' 'Ach Herr,' erwiderte der Esel, 'das ist eine lange Zeit. Bedenke mein mühseliges Dasein: von Morgen bis in die Nacht schwere Lasten tragen, Kornsäcke in die Mühle schleppen, damit andere das Brot essen, mit nichts als mit Schlägen und Fußtritten ermuntert und aufgefrischt zu werden! erlass mir einen Teil der langen Zeit.' Da erbarmte sich Gott und schenkte ihm achtzehn Jahre. Der Esel ging getröstet weg, und der Hund erschien. 'Wie lange willst du leben?' sprach Gott zu ihm, 'dem Esel sind dreißig Jahre zu viel, du aber wirst damit zufrieden sein.' 'Herr,' antwortete der Hund, 'ist das dein Wille? bedenke, was ich laufen muß, das halten meine Füße so lange nicht aus; und habe ich erst die S...

Alles beim Alten?

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Das heutige Österreich ringt um sein Profil. War es in der fernen Vergangenheit hauptsächlich bäuerlich bestimmt, so haben doch die beiden Weltkriege, die über das Land hinweggefegt sind, wesentliche Veränderungen mit sich gebracht. Die grundlegenden Veränderungen zwischen den beiden Weltkriegen 1914 -1918 und dann 1939 -1945 sowie dann der Staatsvertrag 1955 haben neue Bezüge geschaffen, die bis heute nachwirken. Es wird in diesem Beitrag die Behauptung aufgestellt, dass die Bevölkerung landauf – landab zu wenig von der Geschichte weiß. Darauf soll an einem Beispiel hingewiesen werden. „Die Eisenbahn ist ein Amt. Die Angestellten der Bahnen sind Beamte. Jede Kritik und jeder Vorschlag grenzt da unmittelbar an Amtsehrenbeleidigung oder an Einmischung in eine Amtshandlung. In Österreich waren die Bahnen niemals richtige Geschäftsunternehmungen und daher sind nicht sie für die Bevölkerung, sondern die Bevölkerung für die da. Nur politischer Einfluß kann hin und wieder bei diesen störr...

Wilhelm Busch- Lebenslauf

Mein Lebenslauf ist bald erzählt. – In stiller Ewigkeit verloren schlief ich, und nichts hat mir gefehlt, bis dass ich sichtbar ward geboren. Was aber nun? – Auf schwachen Krücken, ein leichtes Bündel auf dem Rücken, bin ich getrost dahingeholpert, bin über manchen Stein gestolpert, mitunter grad, mitunter krumm, und schließlich musst’ ich mich verschnaufen. Bedenklich rieb ich meine Glatze und sah mich in der Gegend um. O weh! Ich war im Kreis gelaufen, stand wiederum am alten Platze, und vor mir dehnt sich lang und breit, wie ehedem, die Ewigkeit. Wilhelm Busch (1832 –1908)

Was einem so durch den Kopf geht

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Im weltlichen Chaos In dem Willen Der dem Verstand nicht unterworfen ist Drückt sich das Wesen Des Lebens aus. --- Die cartesianische Wende Ist Geschichte, es gibt aber dennoch Leib und Seele. ++++++++++++++ Ich wohne als Witwer In meiner Wohnung Und gehe von Zimmer zu Zimmer Und schaue nach Ob ich schon da bin. ---Bald 78 Jahre ++++++ Unendlich Groß Unendlich Klein Wie hält man das das Gleichgewicht? Man liest Zeitung und erfreut sich an der Tagespolitik! ++++++++++++++ Ohne Philosophen Gäbe es keine Schubkarren: Pascal hat sie erfunden. +++++++++ Paradox: Gnade und Fluch Belohnung und Strafe? Das ist kirchlich im 17. Jahrhundert Aber In der Bibel steht’s anders. ++++++++ Cogito: Ich denke Ergo: also Sum: bin ich. … es gibt keine Grenzen mehr.

Ein Wiener Baumeister

Ein Wiener Baumeister (1808 – 1867) in Auszügen JOSEF STUMMER VON TRAUNFELS wurde am 18. März 1808 als Sohn des Maurermeisters Matthias Stummer (1778 - 1837) in Korneuburg geboren. Nach Absolvierung des humanistischen Schottengymnasiums in Wien studierte er in den Jahren 1829 bis 1831 unter Peter von Nobile an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Er bemühte sich um größere öffentliche Bauten, wie etwa die Ausgestaltung des Wiener Bankviertels oder des Zentralpostgebäudes im Wiener Dominikanerviertel oder der Tabakfabrik in Schwaz, errang jedoch größte Anerkennung bei der Neugestaltung des Wiener Nordbahnhofs sowie als Architekt der Kaiser Ferdinands-Nordbahn von Wien nach Brünn. Auch als Autor war Stummer erfolgreich; „Praktische Anleitung zum Traciren der Eisenbahnen“ heraus und gründete im Jahre 1874 das Fachblatt „Stummer´s Ingenieur“. (Quelle: Wikipedia) Mein Kommentar: Wien genießt international einen ausgezeichneten Ruf, was seine Bauwerke und seine städtebaulichen Innovat...

Hebamme

Hebamme Mit einem besonders künstlerischen Doodle ehrt Google aktuell die Hebamme Justine Siegemund. Warum ausgerechnet an diesem Tag und was so außergewöhnlich an dieser Frau und ihrem Lebensweg war. Justine Siegemund veröffentlichte das erste Lehrbuch für Hebammen, das am 28. März 1690 offiziell als Lehrbuch zertifiziert worden ist. Google ehrt Siegemund am Dienstag deshalb mit einem speziellen Doodle. Im Mittelpunkt davon steht die Hebamme beim Schreiben ihres Buches über ihren Beruf. Wer war Justine Siegemund genau? Das Google-Doodle für Justine Siegemund zeigt die Hebamme im Mittelpunkt des Doodles bei der Arbeit, für die sie heute gewürdigt wird. Sie schrieb das erste Buch, in dem die Tätigkeit einer Hebamme thematisiert wurde. In dem Buch sind Darstellungen zu der Geburt bis hin zur Pflege eines Neugeborenen zu sehen. Ihre eigenen leidvollen Erfahrungen brachte sie dazu, sich dem Beruf zu widmen und das Buch zu verfassen. Ein Irrtum: Sie war gar nicht schwanger Justine Siegem...

Künstliche Intelligenz

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Bevor wir an künstlicher Intelligenz arbeiten Sollten wir erst einmal Die natürliche Verblödung Beseitigen.

Alt werden – neue Blüte macht nachdenklich

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Es ist nicht neu, dass Einsamkeit im Alter schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Das trifft vor allem unsere heutige Gesellschaft, weil das Tempo der Veränderung rasant zunimmt und uns sozusagen alle miteinander in Geiselhaft nimmt, wobei man zwischen Vereinsamung und Alleinsein unterscheiden muss, denn Alleinsein wird von nicht wenigen Menschen gesehen als Rückzugsort gesehen, wo man endlich alles das machen kann, was einem bisher verwehrt geblieben ist: künstlerisch arbeiten, Reisen unternehmen oder auch politisch tätig werden. Allerdings ist die Kehrseite der Medaille auch zu bedenken: wenn der Lebenspartner gegangen oder gestorben ist, ehemalige Freunde gestorben sind oder die Familie kein Interesse mehr an einem hat. Nicht umsonst werden Seniorentreffen ins Leben gerufen, Turnen und Sport für Senioren sind gefragt, Handarbeits- und oder Bastelkurse werden angeboten, der Stammtisch feiert fröhlich Urständ. Ehrenämter warten auf Mitglieder auch bei Küchen für Obdachlose ...

Pfarrerrüstzeit

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